Seit 25 Jahren tue ich es immer wieder: Ich stelle die Möbel in unserem Haus ein- bis zweimal im Jahr komplett um.
Rein zufällig haben verschiedene Schränke und Regale ähnliche Maße, so dass sie ohne Probleme die Plätze tauschen können. Die Schränke im Schlafzimmer standen auch schon im Wohnzimmer.
Jeder Mal denke ich: „Jetzt ist es perfekt! Ich brauche nie wieder meine Möbel umstellen.“
Aber spätestens nach einem halben Jahr kribbelt es mir wieder in den Fingern und ich will etwas Neues ausprobieren. Denn ich liebe es, die Möbel umzustellen.
Der Raum bekommt ganz andere Proportionen, wenn ich die Möbel umstelle
Fast so, als wäre ich umgezogen. Als lebte ich in einem neuen Haus. Dabei habe ich nur meine Möbel anders platziert. Gerade Menschen wie mir, die immer mal wieder Abwechslung brauchen, kommt das sehr entgegen.
Mit der neuen Position der Möbel habe ich eine andere Struktur im Raum geschaffen. Zum Beispiel die Sofaecke und den Essbereich getauscht. Oder das Sofa mitten in den Raum gezogen, ein Regal als Raumteiler verwendet oder mit dem Teppich neue Bereiche geschaffen.
Dadurch wirkt der Raum dann entweder großzügiger oder gemütlicher.
Mit den neuen Strukturen im Raum verändert sich die Energie. So wie sich auch die Luft im Raum anders bewegt. Vielleicht wird sie beschleunigt, wo sie vorher stagnierte? Oder vielleicht wird sie gebremst, wo sie vorher zu schnell durchgesaust ist? Mit der Position der Möbel lenke ich die Energie, den Luftstrom in meinen Räumen.
Es kommt mir vor wie Magie: Die ganze Stimmung im Raum hat sich verändert.
Die vorhandenen Möbel und Dekorationen wirken neu und frisch
Ich brauche gar nichts Neues kaufen. Verborgene Schätze aus dunklen Ecken hole ich ans Tageslicht, andere, dominierende Stücke rücken weiter in den Hintergrund oder verschwinden hinter einem Paravent. So erscheint mir Vertrautes in einem neuen Licht und manchmal entdecke ich in meinen eigenen Räumen auch Möbelstücke, die in Zukunft ganz anders verwendet werden können. Zum Beispiel ein schöner Stuhl, ein Einzelstück, ist zum Nachttisch neben dem Bett geworden.
Außerdem fallen mir Gegenstände auf, die ich in meinen Räumen in der letzten Zeit gar nicht mehr wahrgenommen hatte. Wie zum Beispiel die Wolldecke, die dort zusammengelegt auf dem Hocker liegt. Im Winter hole ich sie mir manchmal abends, wenn ich auf dem Sofa sitze und mich einkuscheln möchte. Inzwischen ist aber Frühling und die Decke brauche ich in den nächsten Monaten nicht mehr. Ich kann sie getrost in die Truhe zu den Wintersachen packen.
Auch Dekogegenstände, Kerzen, kleine Figuren oder ähnliches fallen mir auf. Ich hab sie in der letzten Zeit nur noch automatisch abgestaubt, mir über ihre wirkliche Schönheit aber keine Gedanken mehr gemacht. Nun, wo die Regale umgestellt sind, schau ich sie mir wieder mit „neuen“ Augen an. Die Kerzen sind eigentlich zu dunkel fürs Frühjahr, die werden endlich mal angezündet und abgebrannt. Der kleine Holzvogel bekommt neue Begleiter, eine helle Vase mit Blütenzweigen auf dem Couchtisch. Jetzt freue ich mich wieder täglich über ihn.
Möbel umstellen braucht nur wenig Mut und Vorstellungskraft
Ein klein wenig Mut und zwei starke Arme, vielleicht noch eine Freundin, die mit anfasst und schon kann es losgehen. So kann ich auch mal außergewöhnliche Platzierungen der Möbel ausprobieren. Einmal alles drehen, den Schreibtisch mitten in den Raum schieben… Warum nicht. Ich probiere es aus. Wenn es mir nicht gefällt, kann ja alles wieder zurückgebaut werden. Das ist eigentlich das Beste:
Es entstehen keine Kosten, es macht Spaß und öffnet den Horizont.
Ich komme raus aus einer alten Gewohnheit, aus einem alten Trott. Ich habe einen anderen Platz am Tisch, dadurch auch einen neuen Blich in meinen Raum. Bisher ging der Blick von meinem Schreibtisch immer quer durch den Raum in die offene Küche. Meine Gedanken drehten sich im Laufe des Tages immer wieder ums Essen. Jetzt habe ich meinen Schreibtisch gedreht. Ich gucke nun in die andere Richtung zu meinem Bücherregal. Dort stehen tolle Fachbücher und erinnern mich daran, dass ich auch einmal ein Buch schreiben möchte. Das motiviert mich, beim Schreiben dranzubleiben (und nicht beim Essen). Mein Blickwinkel hat sich verändert. Auch im übertragenen Sinn.
Probier es doch auch einmal aus. Die Möbel umstellen geht ganz leicht.
Ich würde mich freuen, wenn du mir davon berichtest, hier direkt im Kommentar oder auch über E-Mail.
Hallo Katrin ♀️ Du hast sooo Recht und es wirklich so einfach! Hatte viel Spaß beim lesen alles gute für dich von deiner Blogger Kollegin Sylvia
Vielen Dank Sylvia, auch dir alles Gute unter Blogger-Kollegen.
Oh, das kann ich so gut nachfühlen! Habe das früher ständig gemacht und so eine willkommene Abwechslung in meine Räume gebracht. Wir haben kürzlich überlegt, unser Wohnzimmer zu drehen. Da war aber unser 3jähriger Sohn strikt dagegen… 😛
Vielleicht muss der Kleine sich erst daran gewöhnen, dass auch Veränderungen Spaß bringen können. Meistens klappt das, wenn man mit kleineren Umstellprojekten startet.
Ich wünsche euch alles Gute dabei.
Liebe Katrin,
was für ein schöner Artikel. Ich kann mir richtig vorstellen, wie du mit deinen Möbeln unterwegs bist
Besonders spanneufindevich den Aspekt der neuen Energie, das lasse ich mir mal durch den Kopf gehen
Herzliche Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
ich wünsche dir ganz viel frische Energie in deinen Räumen und in deinem Leben.
Viele Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
was für ein inspirierender Blog-Artikel. Wir haben inzwischen unser Sofa umgestellt. Nun schaue ich hinüber in die Himmelsrichtung, die für mich zuträglich ist. Das Ergebnis: Die Atmosphäre fühlt sich jetzt viel offener für mich an. Wunderbar! Vielen Dank für Deine Impulse. Herzliche Grüße von Iris
Liebe Iris,
ja, die Wahl der persönlichen Himmelsrichtungen kann natürlich auch das Umstellen der Möbel beeinflussen. Wunderbar, dass die Atmosphäre in eurem Zuhause jetzt noch positiver geworden ist.
Viele Grüße
Katrin
Ich finde umräumen ist wie eine ganz neue Sicht auf die Welt zu bekommen. Ganz toll geschrieben. Vielen Dank
Ich wünsche dir viel Spaß beim Umräumen, Lena. Dass dir die Ideen nie ausgehen.